Industrialisierung
Anfangs des 19. Jahrhunderts wurde in Winterthur die mit der ersten mechanischen Grossspinnerei der Grundstein für die Industrialisierung in der Schweiz gelegt. Diese Entwicklung hatte verheerende Konsequenzen für Zehntausende von Heimarbeiterinnen und Heimarbeitern, die plötzlich von Maschinen um ihren Lebensunterhalt gebracht wurden. Denn nur ein gutes Zehntel fand Arbeit in den Fabriken.
So schlimm dürfte es in Eschenbach zwar nicht gewesen sein, war die Bevölkerung doch eher bäuerlich geprägt. Und die Lebensgrundlagen bildeten neben der Landwirtschaft verschiedene eng damit verknüpfte Handwerks- und Gewerbebetriebe. Spinnen und Weben dürften deshalb eher als Nebenerwerbe gegolten haben. Dennoch schlug auch in Eschenbach das Zeitalter der Industrialisierung mit dem Bau von Spinnereien und Webereien entlang der Läufe von Aabach, Lattenbach und Dorfbach. Viele Bewohner dürften um den sich neu eröffnenden Broterwerb froh gewesen sein.
1857 baute der Glarner Industrielle Georg Wild im Aatal in Neuhaus die erste mechanische Weberei und fasste dazu das Wasser im Aabachtobel. 1864 folgte der Neubau einer Textilfabrik im Dorf Eschenbach mit Anlage des Siessen- und des Oberfeldweihers als Wasserspeicher für die Nutzung der Wasserkraft. Und ebenfalls um 1860 gründeten die Gebrüder Brändlin am Lattenbach in Ermenswil eine Spinnerei, welche 1886 an die Familie Baumann verkauft und zur mechanischen Werkstätte umgenutzt wurde. Bis heute ist das inzwischen auf Federn Spezialisierte Unternehmen der grösste Arbeitgeber in der Gemeinde.
Weitere spannende Geschichten rund um die Industrialisierung in Eschenbach lesen Sie im Neujahrsblatt 2009.