Pfarrer Adrian Braunschweiler
In der Liste der seit etwa 1400 bekannten Seelsorger der uralten Pfarrei Eschenbach verdient Pfarrer Adrian Braunschweiler besondere Erwähnung. Der aus Überlingen am Bodensee stammende volksverbundene Geistliche amtete von 1601 bis 1629 – mit einem Unterbruch von zwei Jahren – als Pfarrherr der St. Miachales-Pfarrei.
Er war ein eifriger Seelsorger und führte nicht nur Tauf-, Ehe- und Totenbücher nach den Vorschriften des Konzils von Trient. Vielmehr stand er mit beiden Füssen mitten in einem bunten, vielfältigen Leben. In seinen Eintragungen streute er überall noch kurze Berichte und treffende Kommentare über das religiöse, politische, wirtschaftliche und familiäre Leben ein. Dadurch hinterliess er in seinen Pfarrbüchern ein äusserst wertvolles Bild Eschenbachs, wie es vor bald 400 Jahren war, mit Einzelschilderungen von Familien und Persönlichkeiten, des Landes und der Bräuche. Selten hat ein Dorf das Glück, einen derartigen Spiegel der Vergangenheit zu besitzen.
Seine Aufzeichnungen endigten abrupt. Im Jahre 1629 zog eine neue Pestwelle über das Land und forderte ihre Opfer. Am 26. August 1629 taufte Pfarrer Braunschweiler noch ein Kind – am Abend war es tot. Da die Pest von 1629 die Menschen innert weniger Stunden dahinraffte, muss angenommen werden, dass auch Adrian Braunschweiler ein Opfer dieser Krankheit wurde.