Bau der Aatalbrücke Neuhaus

1830

Mit dem Zerfall des Römischen Reiches zerfiel auch die durch die Kolonialmacht gut angelegten Landstrassen nicht mehr unterhalten. Im ganzen Mittelalter erwies sich der Landverkehr als äusserst mühselige Angelegenheit, erschwert durch zahllose Zollstationen und einen erbärmlichen Zustand der Wegverhältnisse. So war so auch das öffentliche Wegnetz in der Gegend um Eschenbach sehr dürftig und beschränkte sich auf die wichtigsten Achsen zwischen den bekanntesten Siedlungen und Dörfern.

Pilgerweg durchs Aabach-Tobel
Der erste Aatal-Übergang bestand aus einem Steingewölbe unten im Tobel, welches vermutlich aus dem frühen Mittelalter stammte. 1756 musste das Steingewölbe einer hölzernen Konstruktion weichen. Diese wurde zwar von Pilgern rege genutzt, war jedoch für den zunehmenden Handelsverkehr mit Fuhrwerken nicht passierbar.

Meisterbauwerk schafft wichtige Verbindungsachse
Anno 1830 erfolgte mit dem Bau einer gedeckten Holzbrücke über den Aabach in Neuhaus der entscheidende Schritt für eine durchgehende Strassenverbindung zwischen Rapperswil und dem Ricken und weiter Richtung Toggenburg und St. Gallen. Mit fast 44 m Länge und einer Fahrbanbreite von 5 m bildet die Brücke ohne Zweifel das schwierigste und kostspieligste Stück der ganzen Strasse. Wenn man sich die technischen Hilfsmittel von damals vergegenwärtigt, gebührt der gut 25 m über dem Bachgrund realisierten Zimmermannskunst grosse Hochachtung.

Mehr zur spannenden Erstehungsgeschichte dieses Meisterbauwerks lesen sie im Neujahrsblatt 2006.

Bis heute ein regionaler Knotenpunkt
Dank verschiedenen Verstärkungen und Teilerneuerungen vermochte die gedeckte Holzbrücke den gesamten Rickenverkehr für über 100 Jahre zu verkraften. Mit dem ständig grösser werdenden Verkehrsaufkommen wurde sie jedoch immer mehr zu einem eigentlichen «Nadelöhr» auf der Rickenstrecke. So wurde die imposante Holzkonstruktion 1972 von einer nördlich verlaufenden Betonbrücke abgelöst. Diese wurde nach der Jahrtausendwende durch ein Lehnenviadukt entlang des Tobelrandes ergänzt, um den direkten Anschluss an die neue Autostrasse (damals A53; heute A15) zu gewährleisten.

Holzbrücke Aabach Neuhaus